Weinwerk

Domaine Girardin


Grands Vins de Bourgogne

Manche sagen, dass Rotweine aus dem Burgund etwa so schmecken, wie ihre Namen klingen: ein Volnay weich wie warme Butter, ein Pommard rostig, fast norddeutsch unnahbar, und ein Santenay halt irgendwie... gesund? Medizin?

Es gibt einige Heilquellen in Santenay, bereits von den Römern geschätzt, das Dorf trägt bis heute die Gesundheit (santé) im Namen. Die Rotweine, allesamt Spätburgunder, duften nach frischem Brot und Gewürzen, schmecken kräftig nach Pflaumen mit etwas Pfeffer, und eigentlich möchte man sie ständig trinken. Gerade im Spätherbst, als Alternative zur heißen Zitrone. Wenn Burgunder nicht so sündhaft teuer wären. Die Gründe hierfür sind vielfältig und sprengen den knappen Rahmen. Nur soviel: in jedem Schluck stecken fast 1000 Jahre Arbeit. Und vielleicht ist es am Ende ja genau das, was es ausmacht. So wird jede geöffnete Flasche Burgunder zu etwas Besonderem. Die Freunde, mit denen man sie trinkt, sind gute Freunde. Das Essen, was dazu serviert wird (vorzüglich: Wild), ist mit Liebe zubereitet. Der Moment wird genossen. Und vielleicht hat die Medizin auf diese Weise dann auch ihre beste Wirkung entfaltet: wir sind gewappnet für die Dunkelheit.

Bild oben: Karina Jahn/Santenay 2014
Deutsche Weine